In der dichten Stadt Basel spielt der Flächenbedarf des Verkehrs eine wichtige Rolle. Das Tram ist dabei das flächeneffizienteste Transportmittel im städtischen Verkehr. Das bedeutet, dass das Tram den geringsten Platz benötigt, um die meisten Menschen zu transportieren. Ein gut besetztes Tram befördert mehr Fahrgäste als ein gut besetzter Bus oder Doppelgelenkbus. Dies spart nicht nur Platz, sondern auch Kosten im Betrieb.
Ausserdem bietet das Tram für die Fahrgäste den höheren Komfort als der Bus. Dies zeigen regelmässig durchgeführte Fahrgastbefragungen.
Die Trams der neueren Generationen erfüllen zudem höchste Ansprüche in Bezug auf Sicherheit, Energieverbrauch, Lärmemissionen, Barrierefreiheit und Fahrkomfort.
Mit dem neuen Tramnetz fahren nicht mehr Trams durch Basel. Vielmehr sollen die Trams im Stadtzentrum besser verteilt werden. Mit dem Tramnetz 2030 wird die Anzahl Tramlinien zwischen Barfüsserplatz und Schifflände von heute sieben auf fünf reduziert. Dadurch reduzieren sich nicht nur die Fahrzeiten in der Innenstadt, sondern es entsteht auch mehr Durchlässigkeit für zu Fuss gehende Personen und Velofahrende.
Das Tram ist in Städten wie Basel nach wie vor nicht wegzudenken. Und dies, obwohl sich die Mobilität in den letzten Jahren stark weiterentwickelt hat. Dies wird sich in den kommenden Jahren nicht wesentlich ändern – und wenn, dann wird die Forderung nach klimaneutraler Mobilität dem Tram noch mehr Aufschwung geben. Das Tram hat im Vergleich zu anderen Transportmitteln dank seiner Flächeneffizienz, dem Komfort und der Klimafreundlichkeit wesentliche Vorteile. Dies haben auch viele andere Regionen erkannt. Alle grösseren Agglomerationen der Schweiz bauen derzeit ihr Tramnetz aus (Genf, Bern, Zürich, Lausanne), dies gilt auch für mit Basel vergleichbare Städte im benachbarten Ausland (Freiburg, Stuttgart, Strasbourg).
Die Investition ins bestehende Tramnetz von Basel ist zudem wirtschaftlich und klimaneutraler, als ein Systemwechsel in ein neu aufzubauendes Verkehrsmittel.
Neue Tramstrecken sollen einerseits dort gebaut werden, wo ein neu entstehendes oder sich veränderndes Gebiet (besser) erschlossen werden muss (z.B. Klybeck, Campus Gesundheit). Die Tramstrecken stellen sicher, dass ein Gebiet gut und umweltfreundlich an die Stadt, das Umland und die Bahnhöfe angeschlossen ist.
Ausserdem werden neue Tramstrecken gebaut, um Probleme im bestehenden Netz zu beheben. Aktuell zum Beispiel die stark belastete Strecke durch die Innenstadt zwischen Barfüsserplatz und Schifflände. In diesem konkreten Fall sorgen die drei zusätzlichen Strecken Margarethenverbindung sowie die Strecken im Petersgraben und Claragraben für eine Entlastung des Innenstadtkorridors und sorgen dafür, dass die Trams pünktlicher und zuverlässiger werden. Bei Blockierungen gibt es damit ausserdem mehr Ausweichmöglichkeiten.
Das S-Bahn-, Tram- und Busnetz ergänzen sich gegenseitig. Die S-Bahnlinien bringen die grossen Pendlerströme aus der Region nach Basel. Innerhalb Basels kommt den Tram- und Buslinien die Feinverteilung und Erschliessung der Stadtquartiere zu. Bei hoher Nachfragen werden dafür Tramlinien, bei mittlerer und kleiner Nachfrage Buslinien eingesetzt.
Die Feinerschliessung innerhalb der Stadt Basel und der nahen Vorortsgemeinden braucht es auch mit dem Herzstück, weshalb das Tram auch langfristig von Bedeutung ist. Zumal auch mit den neuen S-Bahn-Angeboten noch mehr Menschen nach Basel pendeln werden und von den Bahnhöfen zu ihren End-Reisezielen gelangen müssen.
Die Umsetzung des Herzstückes ist ein Generationenprojekt, bis zu dessen Inbetriebnahme wird es noch längere Zeit dauern. Auch davor ist bereits mit einem Wachstum der Bevölkerung und Arbeitsplätze in Basel und der Region zu rechnen. Um die zunehmenden Personenströme abzuwickeln, braucht es deshalb auch für die Zwischenzeit Lösungen für eine Verbesserung des ÖV. Um den Innenstadtkorridor bereits früher zu entlasten und neue Entwicklungsgebiete von Beginn weg mit einem guten ÖV-Angebot zu versorgen muss das Tramnetz jetzt stetig ausgebaut, erweitert und besser mit den bereits bestehenden S-Bahn-Stationen verknüpft werden. Das Tram als flächeneffizientes Verkehrsmittel eignet sich dafür besonders gut.
Die meisten Haltestellen in Basel sind hindernisfrei zugänglich – entweder dank hoher behindertengerechten Haltekanten oder mittels Klapprampen. Das Tram erlaubt es dank des stufenlosen Zugangs fast allen Menschen, mobil zu sein. Zum Beispiel auch all jenen Personen, die aufgrund einer körperlichen Einschränkung oder ihres Alters nicht das Velo nutzen können.
Ja, die Herbstmesse auf dem Petersplatz würde auch mit der Tramstrecke im Petersgraben im heutigen Umfang stattfinden. Während der Herbstmesse würden keine Trams durch den Petersgraben fahren, sondern die entsprechenden Linien umgeleitet.
Die Verkehrssicherheit für sämtliche Verkehrsteilnehmende hat in Basel bei allen Projekten höchste Priorität. Dies gilt selbstverständlich auch für neue Tramstrecken. Die Schulwegsicherheit wird im Claragraben im Rahmen des Projekts im Vergleich zur heutigen Situation noch erhöht, indem die Flächen für den Fuss- und den Autoverkehr entflechtet werden. Entlang der Schulhäuser wird der Fussverkehr durch Grünflächen besser vom Strassenverkehr abgegrenzt. Ausserdem werden neue Trottoirüberfahrten geschaffen, auf denen zu Fuss gehende Personen gegenüber dem Strassenverkehr Vortritt haben. An den Haltestellen Claraplatz und Wettsteinplatz sowie im Bereich der Kreuzung Riehenstrasse und der einmündenden Strasse beim Clarahofweg stehen mit Fussgängerstreifen ausserdem sichere Überquerungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Bereits heute verkehren Tramlinien entlang von Schulhäusern und werden immer mit grösster Sorgfalt geplant z.B. Dreirosen- oder Isaak Iselin Schulhäuser.
Dies kommt auf die Länge der Strecke und die Komplexität im Umfeld sowie im entsprechenden Bauprojekt an. Vom Baubeginn bis zur Inbetriebnahme dauert es bei kürzeren Abschnitten wie der Margarethenverbindung oder dem Claragraben rund 2 Jahre. Bei der Tramstrecke Tram Klybeck mit Integration in einen neuen Strassenraum muss mit mehr als 2 Jahren gerechnet werden.
Kurzfristig wird dies nicht der Fall sein. Das Tram wird auf längerfristige Sicht jedoch automatisiert fahren können, was zu einer weiteren Effizienzsteigerung beitragen wird. Im Gegensatz zum Bus vereinfachen der Anteil Eigentrassees und die Schienengebundenheit des Trams eine künftige vollständige Automatisierung.
Basel wächst und damit auch die Transportbedürfnisse der Bevölkerung. Mehr Menschen benötigen auch mehr Platz für ihre Mobilität. Hierbei ist gerade in einer dichten und eng begrenzten Stadt wie Basel die Flächeneffizienz ein entscheidender Vorteil des Trams.
Ausserdem werden die Menschen immer älter und wollen dabei weiterhin mobil sein. Auch in diesem Punkt entspricht das Tram mit seiner einfachen Zugänglichkeit, dem dichten Netz und dem Komfort den Bedürfnissen der Bevölkerung.
Die Anbindung neuer Wirtschafts- und Siedlungsgebiete an den ÖV bewirkt, dass ganz Basel auch in Zukunft hervorragend mit dem ÖV erschlossen bleibt und trägt entscheidend zur hohen Standortattraktivität und Lebensqualität bei.
Es ist richtig, dass in Basel der Veloverkehr in den letzten Jahren stark zugelegt hat und auch zukünftig weiter gefördert wird. Es wird aber auch immer Menschen geben, die nicht Velo fahren können oder wollen. Um die Klimaziele des Kantons zu erreichen, ist gerade auch für diese Bevölkerungsgruppen ein gut ausgebautes und attraktives Tramnetz von grosser Wichtigkeit.
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Mobilität
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